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Ziele & Entwicklungsperspektiven

Abfallwirtschaft Region Rhein-Ruhr-Wupper – gemeinsam mehr erreichen!

Die zunehmende Regulierung der Abfallwirtschaft brachte die Kommunen bald an die Grenzen ihrer finanziellen, personellen und technischen Möglichkeiten. So wurde die Arbeit zur Erfüllung der hohen Anforderungen zu vertretbaren Kosten in kooperativen Strukturen intensiviert. Außerdem ist eine effiziente Einflussnahme auf politische Entscheidungen auf Landesebene für eine einzelne Kommune kaum zu leisten. Der Verein, als bestehende Plattform, bietet sich auch für die gemeinsame Interessenvertretung geradezu an.

In erster Linie ist der Verein heute zu einer Informationsbörse für seine Mitglieder geworden. Hier werden alle abfallwirtschaftlich relevanten Themen besprochen, Erkenntnisse geteilt und Erfahrungen ausgetauscht.

Die Vereinsziele hat der Vorstand wie folgt formuliert:

  • vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Wirtschaft,

  • Durchsetzung von gemeinsamen Interessen,

  • gemeinsame Nutzung von Entsorgungsanlagen,

  • gemeinsame Erstellung von Gutachten,

  • Vermittlung von Fachwissen,

  • betriebswirtschaftliche, juristische und ingenieurwissenschaftliche Unterstützung der Vereinsmitglieder.

Vorzüge von Kooperationen herausarbeiten

Nach einer im Jahr 2005 vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung publizierten Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Hollbach-Grömig, 2005) wurden drei hauptsächliche Gründe für eine kooperative Aufgabenerledigung von Kommunen im Planungsbereich aufgeführt:

  • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit,
  • Aufgabe kann nicht allein wahrgenommen werden,
  • Wirtschaftlichkeitsüberlegungen.

Eine ähnliche Umfrage in der kommunalen Abfallwirtschaft hätte sicher weitgehend dieselben Ergebnisse gebracht. In der gleichen Studie wurden auch die potentiellen Nachteile kommunaler Kooperationen betrachtet. Zusammenfassend wurden aufgeführt:

  • Angst vor Übervorteilung,
  • erhöhter Abstimmungsaufwand,
  • Zweifel am Nutzen der Kooperation,
  • Verteilungskonflikte,
  • Unklarheit und Unsicherheit über die tatsächlichen Kosten der Kooperation.

Unter diesen Gesichtspunkten sind auch alle Überlegungen zu den Entwicklungsperspektiven kommunaler Kooperation und des Vereins zu betrachten. Da Kooperationen immer nur dann eingegangen werden, wenn man sich langfristig Vorteile daraus verspricht, muss der Verein diese Vorteile auch liefern.

Dazu müssen wir unsere Stellung als bewährter Ansprechpartner und gut positionierte Informationsaustauschstelle in abfallwirtschaftlichen Fragen weiter ausbauen. Gerade in der Vermeidung von Doppelarbeit liegt auch einer der wirtschaftlichen Hauptvorteile unserer Kooperation. Es ist viel effektiver, verschiedene Probleme zusammenzufassen, durch ein Gutachten zu klären und das Ergebnis an die Mitglieder zu verteilen, als dass jedes Mitglied hier selbst mit eigenen Kräften und finanziellen Mitteln aktiv wird.

Eine verantwortungsvolle Strategie für die Zukunft

Ursprung und Stärke des Abfallwirtschaftsvereins liegen in seiner Regionalität. Er zeichnet sich durch seine besondere Kombination von öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern, Unteren Abfallwirtschaftsbehörden, Entsorgungsbetrieben und den Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern aus. Daher sollen die Ziele des Abfallwirtschaftsvereins

  • neben dem fachlichen Austausch und der Vernetzung auch
  • vor allem in der Bündelung der kommunalen und wirtschaftlichen Interessen,
  • in der Impulsgebung für regionale Themen sowie
  • in der Entwicklung regionaler Strategien für Verwaltungen und Wirtschaft liegen.

Ob der Verein dabei als Kristallisationskeim für eine Zusammenarbeit auf einer höheren institutionalisierten Organisationsebene, vielleicht sogar auf operativem Gebiet, dienen kann, wird sich zeigen.

Ausblick: Abfallwirtschaft der Zukunft

Die Abfallwirtschaft der Zukunft befindet sich auf dem Weg in eine integrierte Stoffstrom- und Energiewirtschaft. Dabei ist es erklärtes Ziel, Abfälle zuallererst zu vermeiden oder wiederzuverwenden. Sollte dies nicht möglich sein, sind für alle Abfallfraktionen die ökonomisch und ökologisch optimalen Verwertungswege zu finden, um den Forderungen nach dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und Ressourcen umfassend gerecht zu werden.
Auch wird die an Fahrt aufnehmende Digitalisierung dazu führen, dass es zu einer stärkeren Vernetzung und zu einem besseren Informationsaustausch in der Kette zwischen den Abfallproduzenten (Bürgern, Betrieben), den die Einsammlung und Behandlung von Abfällen durchführenden Akteuren, den Abnehmern von Sekundärrohstoffen sowie den Produzenten von neuen Produkten kommt. Hier muss das dazwischenliegende Kettenglied der „Einsammlung“ die Digitalisierung als Chance nutzen, um sich am Markt mit seinen Dienstleistungen zu behaupten. Portale ähnlich wie Uber oder Airbnb könnten ansonsten die Steuerung übernehmen, ohne selbst Eigentümer der Transportmittel zu sein.